Nach etwa 5 Minuten "suchen", habe ich ein eher enttäuschendes "Standard"-Exemplar einer Ransomware (nein, nicht den "Polizei-Trojaner") gefunden. Ein trotzdem überraschendes Element war der "Anti-Viren-Killer", der in Form eine Batch-Datei vorlag. Dieser "Killer" funktionierte zwar nur dann, wenn ausschließlich die "Boardmittel" von Microsoft installiert waren, aber das traf und trifft auf sehr viele Rechner zu. Ich kann den Inhalt dieser Datei hier natürlich nicht 1:1 wiedergeben, aber sinngemäß hat sie folgendes gemacht:
Stoppen von "Windows Defender"Ein guter Anfang, ab jetzt sind die Schutzmaßnahmen inaktiv. Warum "Update" und "Secure Center" auch deaktiviert werden? Nun, vom "Secure Center" kommen die Warnungen (siehe weiter unten) und von "Update" eventuelle Sicherheitspatches oder Anti-Virus-Updates. Zeit, diese Bedrohung permanent zu beseitigen:
Stoppen von "Microsoft Security Essentials"
Stoppen von "Windows Update"
Stoppen von "Windows Secure Center Service"
Deaktivieren von "Windows Defender" in der ServicekonfigurationEinfach gesagt: Wenn der Benutzer jetzt seinen Computer neu startet, werden diese Dienste nicht mehr automatisch mit gestartet. Das System ist (fast) wehrlos. Jetzt wird "Security Essentials" vor den Augen des Betriebssystems um die Ecke gebracht:
Deaktivieren von "Microsoft Security Essentials" in der Servicekonfiguration
Deaktivieren von "Windows Update" in der Servicekonfiguration
Deaktivieren von "Windows Secure Center Service" in der Servicekonfiguration
Löschen von "Windows Defender" aus der Autostartkonfiguration
Löschen von "Microsoft Security Essentials" aus der Autostartkonfiguration
Entfernen der Installationsschlüssel von "Microsoft Security Essentials"Boah, fies. Nein, das Programm wird nicht wirklich deinstalliert, es verbleibt ganz normal auf der Festplatte. Das Betriebssystem ist einfach nur der Ansicht, der Schutz sei nicht installiert. Jetzt darf bloß der User nichts davon mitkriegen:
Deaktivieren der Warnung "Keine Antivirensoftware installiert" im WartungscenterNachdem jetzt die Schutzmaßnahmen permanent aus dem Weg geräumt sind, kann das eigentliche Virus aktiviert werden. Am Besten, bei jedem Neustart des Systems:
Deaktivieren der Warnung "Keine Firewall installiert" im Wartungscenter
Deaktivieren der Warnung "Windows Updates sind deaktiviert" im Wartungscenter
Eintragen der ausführbaren Virusdatei in die AutostartkonfigurationDas Ganze in gerade mal 28 Zeilen "Code". Okay, mit der Benutzerkontensteuerung aktiviert gibt es bei der Ausführung eine Warnung, aber ein Großteil der Benutzer überliest das im Normalfall und/oder klickt genervt auf "Ignorieren", "Ausführen" oder "Ja".