Normalerweise ist das eine meiner besten Eigenschaften: Ein Problem tritt auf, wird analysiert, die Ursache gefunden und das Problem behoben. Klingt einfach, oder?
Ich habe mich einmal für einen Kollegen 3 Wochen um seine liebste Pflanze gekümmert und bekam die Anweisung: "Alle 4 Tage mit einem viertel Becher Wasser gießen, Du kannst nichts falsch machen". Das war für mich wirklich eine große Ehre, zumal er sonst niemandem das Leben dieses Gestrüpps... wollte sagen Pflänzchens anvertrauen würde. Trotzdem hat "Schnucki" (ja, sie heißt allen Ernstes so) angefangen ihre Blätter in hässliches, abgestorbenes Gelb zu verwandeln und abzuwerfen. Verzweiflung pur. Wie bringe ich meinem Kollegen jetzt schonend bei, dass ich es irgendwie geschafft habe seinen geliebten Kinderersatz zu killen?
Ich habe die zweite Woche mit Recherchen verbracht um herauszufinden, warum das verdammte Ding unbedingt in meiner Obhut sterben muss. Internet, Bücher und Bekannte haben mir Tipps gegeben und Behandlungsmöglichkeiten vorgeschlagen, nichts hat geholfen. Als mein Kollege dann erholt aus dem Urlaub zurück kam habe ich ihm kleinlaut den Tod seiner Pflanze gebeichtet. Ich habe schallendes Gelächter geerntet und einen kleinen Hinweis von ihm erhalten, der mich mit dem Kopf voran mehrmals gegen die Wand rennen ließ.
Natürlich hatte ich die einfachste und logischste Erklärung völlig übersehen: Es war Oktober... Herbst...
Analytisches Denken
05.06.2008 - 18:06